Nachhaltige Vorratshaltung leicht gemacht: 10 clevere Tipps, um Lebensmittel länger frisch zu halten und Abfall zu reduzieren

Nachhaltige Vorratshaltung leicht gemacht: 10 clevere Tipps, um Lebensmittel länger frisch zu halten und Abfall zu reduzieren

Du kennst das vielleicht (mir geht es übrigens manchmal auch so). Ich öffne die Kühlschranktür und sehe auf einmal Lebensmittel über Lebensmittel, die alle kurz vor dem Ablaufen stehen und dringend verkocht beziehungsweise verarbeitet werden wollen.

Ganz ehrlich, ich hasse es, Lebensmittel wegwerfen zu müssen. Da ist zum einen der finanzielle Aspekt, denn jedes Produkt, dass in den Müll wandert, bedeutet gleichzeitig auch Geld, dass in die Tonne geworfen wird. Sich das bildlich vorzustellen, kann durchaus helfen. Zum anderen ist jedes Lebensmittel, das weggeworfen wird, umsonst produziert worden. Was sich wiederum auf die Umwelt, das Klima und die Erzeuger auswirkt - und Lebensmittelverschwendung ist nun mal ein Problem, gerade in den Industrieländern.

Mit ein paar einfachen Tipps und Tricks kannst du nicht nur deine Lebensmittel länger frisch halten, sondern damit auch deinen Beitrag zur Reduzierung von Abfall leisten. Hier sind 10 praktische Tipps, die dir helfen, deine Vorräte auf nachhaltige Weise zu verwalten.

Bewahre deine Lebensmittel richtig auf

Die richtige Lagerung von Lebensmitteln ist entscheidend, um deren Haltbarkeit zu verlängern. Trockene Lebensmittel wie Reis, Mehl und Hülsenfrüchte sollten in luftdichten Behältern an einem kühlen, trockenen Ort aufbewahrt werden, um Feuchtigkeit und Schädlinge fernzuhalten. Frisches Obst und Gemüse sollten je nach Sorte entweder im Kühlschrank oder bei Zimmertemperatur gelagert werden, um ihre Frische zu bewahren. Übrigens: empfindliches Obst und Gemüse wie Bananen und Tomaten getrennt von ethylenproduzierenden Früchten wie Äpfeln aufzubewahren, um ein vorzeitiges Reifen und Verderben zu vermeiden.

Nutze deinen Gefrierschrank

Der Gefrierschrank ist einfach ein Allrounder, wenn es darum geht, Lebensmittel länger haltbar zu machen. Obst, Gemüse und sogar Brot können problemlos eingefroren werden, um ihre Frische zu bewahren. Denken Sie daran, größere Mengen zu portionieren, damit Sie sie bei Bedarf schnell verwenden können. Beim Einfrieren von Lebensmitteln ist es wichtig, sie luftdicht zu verpacken, um Gefrierbrand und Geschmacksverlust zu verhindern. Vergessen Sie nicht, die Lebensmittel vor dem Einfrieren zu kennzeichnen und mit einem Datum zu versehen, um die Übersichtlichkeit zu gewährleisten und sicherzustellen, dass ältere Produkte zuerst verwendet werden. In der Speisekammer.App kannst du übrigens auch die Gefriertruhe beziehungsweise den Gefrierschrank als Lagerort zuweisen. Dann taucht auch nichts nach Jahren völlig überraschend aus den eisigen Tiefen auf.

Mach deine Essensreste zu neuen Gerichten

Statt Essensreste wegzuwerfen, kannst du kreativ werden und sie in köstliche neue Gerichte verwandeln. Gemüsereste können zu einer herzhaften Suppe oder einem leckeren Auflauf verarbeitet werden, während gekochter Reis oder Nudeln eine Basis für einen frischen Salat sein können. Kreativität ist der Schlüssel - probiere neue Rezepte aus (gerne auch Freestyle, also ohne sich sklavisch an ein Rezept zu halten - so nenne ich das immer) und experimentiere mit verschiedenen Zutaten. Viele Gerichte kannst du auch gut einfrieren - damit hast du dann was zu essen, wenn du mal keine Zeit oder keine Lust hast zu kochen.

Plane deine Mahlzeiten im Voraus

Wenn du dein Essen effektiv planst, hilfst du Lebensmittelverschwendung zu vermeiden und kannst gleichzeitig deinen Einkauf zu optimieren, was ja wieder gut für den Geldbeutel ist. Richtige Könner erstellen einen Wochenplan für ihre Mahlzeiten und kaufen dann dementsprechend ein. Es ist aber auch völlig okay, wenn sich die Planung über zwei oder drei Tage erstreckt und du dann dementsprechend einkaufst. Wir kochen meist auch lediglich für zwei Tage vor. Wobei ich zusätzlich eine Kochbox abonniert habe - dazu kommt dann noch ein gesonderter Blog.

Kaufe lokal und saisonal

Das ist ja eigentlich ein alter Hut, soll aber in diesem Blog natürlich trotzdem nicht fehlen. Wenn du lokal und saisonal kaufst, beispielsweise auf dem Wochenmarkt, unterstützt du damit lokale Erzeuger und das zu einem fairen Preis. Dazu kommt, dass saisonales Obst und Gemüse nicht nur frischer und schmackhafter sind. Du tust auch gleichzeitig was für den Klimaschutz, weil die Lebensmittel nicht erst Tausende von Kilometer zurücklegen müssen, bevor sie bei uns auf dem Teller landen. In vielen Gemeinden gibt es einen Wochen- beziehungsweise Bauernmarkt, der größtenteils einmal in der Woche stattfindet. Es gibt im Netz auch viele Anbieter von Gemüse- und Obstkisten, die man abonnieren kann.

Verwende haltbare Lebensmittel

Haltbare Lebensmittel wie getrocknete Hülsenfrüchte, Konserven und Trockenfrüchte kannst du vielseitig einsetzen und sie haben eine lange Haltbarkeit. Ein weiterer Vorteil: sie lassen sich mit vielen Mahlzeiten kombinieren. Mithilfe der Speisekammer.App kannst du deine Lagerbestände regelmäßig überprüfen. Auch wenn es eigentlich selbsterklärend ist, möchte ich es an dieser Stelle erwähnen (auch weil es mir schon selbst passiert ist) ältere Produkte solltest du zuerst zu verwenden, um sicherzustellen, dass nichts verschwendet wird.

Verpackungsmüll reduzieren

Zugegeben, Verpackungsmüll hat jetzt nicht direkt etwas mit Vorratshaltung zu tun, aber mit dem Thema Nachhaltigkeit. Denn die Welt hat ein Müllproblem. Die Ozeane versinken in Plastikmüll und auch an Land sieht es nicht besser aus. Wenn jeder von uns ein bisschen was tut, dann tun wir alle zusammen schon ganz viel - und eines davon ist, Verpackungsmüll zu vermeiden. Leider hat nicht jeder den Luxus, einen unverpackt Laden in der Nähe zu haben. Es hilft aber schon, wenn du wiederverwendbare Taschen für deinen Einkauf nimmst und Produkte in umweltfreundlichen Verpackungen kaufst - wenn es finanziell möglich ist.

Nutze Einmachgläser

Einmachgläser sind die Allrounder in meiner Küche. Ich verwende sie beispielsweise zum Aufbewahren von Lebensmitteln, für mein morgendliches Frühstück, als Trinkbecher, als Stiftaufbewahrung und, und, und,
Du kannst sie natürlich auch für selbstgemachte Marmeladen verwenden - oder für ihren eigentlichen Zweck, nämlich eingelegtes Obst und Gemüse. Manche verwenden die Gläser auch zum Einfrieren, wobei ich hier eher vorsichtig bin, vor allem was Flüssigkeiten betrifft. Es versteht sich eigentlich von selbst: Die Gläser sollten gründlich gereinigt und getrocknet werden, bevor Lebensmittel eingefüllt werden.

Die Sache mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum

Auch wenn ich das in diesem Blog schon oft erwähnt habe, sage beziehungsweise schreibe ich es an dieser Stelle noch einmal: Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist lediglich ein Richtwert. In den meisten Fällen sind Lebensmittel nach dem Ablauf noch genießbar. Lediglich bei Fisch und Fleisch wäre ich vorsichtig. Vertraue auf deine Sinne, wie sieht das Produkt aus, wie riecht es und wie schmeckt es? Trockenprodukte wie Mehl, Nudeln und Reis sind meistens auch weit nach dem Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums noch verwendbar. Die Speisekammer.App ist übrigens dein bester Freund und Helfer, wenn es um das Thema Mindesthaltbarkeit geht. Mit unserem Tool hast du deine Vorräte immer im Blick.

Kompostiere organische Abfälle

Organische Abfälle wie Kaffeesatz, Eierschalen oder Gemüsereste können die Basis für hochwertigen Kompost sein. Der ist wiederum ein wertvoller Dünger für den Garten (und auch für Topfpflanzen). In manchen Kommunen gibt es sogar Biotonnen, denn aus dem Bioabfall wird nicht nur Kompost gewonnen, er dient auch als „Nahrung“ für Biogasanlagen.